Trio di Clarone


Der interessierte Musikliebhaber kennt das Bassetthorn, jenes seltene Mitglied der Klarinettenfamilie, sicherlich aus Wolfgang Amadeus Mozarts Requiem KV 626, dem das Instrument mit seiner dunklen Klangfarbe jenes melancholische Timbre verleiht, welches Worte nur schlecht beschreiben können.

Für den Klarinettisten ist das Bassetthorn allerdings auch ein Instrument, das sich dem Bestreben nach ausgeglichener Tonskala und reiner Intonation so hartnäckig widersetzt wie kaum ein anderes. So erschiene ein Trio aus drei Bassetthörnern denn als eine ziemlich kuriose Idee, wenn nicht gerade Mozart für eben diese Besetzung fünf Divertimenti geschrieben hätte.

Mozart scheint in seinen letzten Lebensjahren eine besondere Vorliebe für das Bassetthorn gehabt zu haben, und es wird sogar behauptet, es sei sein Lieblingsinstrument gewesen. Während viele seiner zahlreichen Kompositionen mit Bassetthörnern heute fast in Vergessenheit geraten sind, überlebten die erwähnten fünf Divertimenti KV 439 b die letzten zwei Jahrhunderte bezeichnenderweise nur in einer Bearbeitung für zwei Klarinetten und Fagott.

Als Sabine Meyer zusammen mit ihrem Bruder Wolfgang und dem Klarinettisten Reiner Wehle im Jahre 1983 das TRIO DI CLARONE gründete, stand denn auch die Neugier auf die originale Klanggestalt der Divertimenti Pate. Von vornherein war natürlich klar, dass fünf Divertimenti von Mozart allein noch kein praktikables Konzertprogramm abgeben würden. Da es das TRIO DI CLARONE nicht reizte, den kunstvollen Kompositionen Mozarts zweit- oder drittklassige Zeitgenossen zur Seite zu stellen, entschied es sich dafür, die Mozartsche Musik mit bedeutenden Kompositionen der Gegenwart zu kontrastieren.

Die Mischung aus Mozart und Moderne entwickelte sich schnell zum Erfolgsrezept. Das TRIO DI CLARONE gastiert regelmäßig in Mitteleuropa, außerdem gab es Konzerte in den USA, China, Japan und Afrika.

Auf der Suche nach bedeutender aber selten gespielter Originalliteratur erweitert das TRIO DI CLARONE von Zeit zu Zeit die Besetzung, um Publikum und Veranstaltern in speziellen Projekten seltene und interessante Konzertprogramme bieten zu können. So ging das TRIO DI CLARONE im Jahr 2000 erstmals mit dem Jazzklarinettisten Michael Riessler auf Tournee; bei EMI Classics wurde dieses cross-over Projekt unter dem Titel "Bach in 1 hour" veröffentlicht. Das zweite Programm mit Michael Riessler lautet „Paris Mécanique“, mit Musik aus dem Paris der 20er Jahre, zusammen mit dem französischen Drehorgelspieler Pierre Charial, inzwischen ebenfalls auf CD erschienen. 2006 entstand ein Programm mit drei Sängern und drei Klarinetten, das mit Juliane Banse, Stella Doufexis, Sebastian Noack und dem Trio in Italien und Deutschland zu erleben war. Als jüngstes Projekt erschien im Sommer 2008 die CD „Invitacion al Danzon“ aufgenommen mit Paquito D’Rivera.

SAISON 2009/2010 - WIR ÜBERARBEITEN UNSERE BIOGRAPHIEN REGELMÄSSIG. BITTE VERWENDEN SIE KEIN FRÜHER DATIERTES MATERIAL.





© Trio di Clarone • Simon Wehle